Grundsätzliches:
Der Meniskusschaden des Kniegelenkes gehört zu den häufigsten Verletzungen in den Spielsportarten. Beim Laufen und Springen kommt es zu enormen Belastungen des Innen- und Außenmeniskus, zwei halbmondförmigen Knorpelscheiben zwischen Oberschenkel und Schienbeinkopf, deren Funktion in der Stoßdämpfung und in der Führung des Gelenkes besteht. Ausgelöst durch immer wiederkehrende schnelle Beuge- und Drehbewegungen des Unterschenkels bei feststehendem Fuß kommt es zunächst zu Quetschungen und dann zu Einrissen der Meniskusfasern.
Es handelt sich also meist um einen jahrelangen Abnutzungs- und Verschleißprozess. Auch jüngere Sportler sind von dieser bedeutsamen Verletzung betroffen; bei ihnen ist sie oft durch einen Unfall ausgelöst, durch einmalige, übermäßige Krafteinwirkung. Die Beschwerden sind Schmerzen auf Höhe des inneren oder äußeren Gelenkspaltes, sowohl in Ruhe als auch nach Belastung, oftmals ausgelöst durch forcierte Beugung und Drehung. Aus mechanischen Gründen ist der Innenmeniskus ca. 10x häufiger betroffen als der Außenmeniskus; der Innenmeniskus meist hinten, der Außenmeniskus meist vorne.
Anhand der Rissform werden Quer-, Längs-, Lappen- oder Korbhenkelrisse unterschieden. Diagnostisch hilfreich ist die Kernspintomographie. Eingriffe am Meniskus gehören zur Kernkompetenz des ZFOS. Wer, wenn nicht wir, sollte mit diesem Problem größtmögliche praktische Erfahrung haben. Die Zahlen sprechen für sich: mehr als 1000 Patienten jährlich vertrauen uns ihr Knie an und werden von uns am Meniskus operiert.
Operationstechnik:
Die Behandlung orientiert sich an den aktuellen Beschwerden sowie am Alter und Aktivitätsniveau des Betroffenen. Bei einer reinen Meniskusquetschung handelt es sich um eine harmlose Verletzung, die konservativ unter entsprechender Schonung und Entlastung des Gelenkes innerhalb weniger Wochen abklingt.
Ein Meniskusriss hingegen wird oft starke und wechselhafte, typischerweise auch nächtliche Schmerzen verursachen, und bei Belastung weiter einreißen. Da das Meniskusgewebe nur in den Randzonen durchblutet ist, besteht keine Chance auf Eigenheilung. Im Falle langanhaltender Schmerzen, von Bewegungseinschränkung oder von Flüssigkeitsansammlung im Knie besteht die Therapie der Wahl heute in der Arthroskopie. Dies ist eine Gelenkspiegelung, bei der mittels „Schlüssellochtechnik“ eine bleistiftdünne Optik in das Gelenk eingeführt wird. Zunächst werden dabei die Knorpelflächen, die Kreuzbänder und die Menisken inspiziert, mittels Tasthaken untersucht und fotografiert. Anschließend wird der bestehende Meniskusschaden entsprechend der Rissform behandelt. Meistens wird eine Meniskusteilresektion vorgenommen, d.h. das beschädigte Gewebe wird möglichst schonend und sparsam entfernt. Der verbleibende gesunde Restmeniskus übernimmt dann den Schutz der Knorpelflächen sowie die Stabilisierung der Gelenkführung. Eine zu radikale oder gar totale Entfernung des Meniskusgewebes muss möglichst vermieden werden, da sich ansonsten Knorpelschäden bis hin zur Arthrose entwickeln können.
In Ausnahmefällen, insbesondere bei jüngeren Patienten, zeigt die Gelenkspiegelung einen unfallbedingten Riss in der durchbluteten Meniskuszone. Hier ist die Naht und somit der vollständige Erhalt des Meniskus möglich und unbedingt anzustreben.
Der operative Meniskusersatz durch künstliches Gewebe oder Fremdtransplantat befindet sich im Versuchsstadium. Er hat sich bisher in der Praxis nicht durchsetzen können.
1. Meniskus Aufsicht im Modell
2. Pufferfunktion des Meniscus
3. Hautschnitte
4. Gesunder Meniskus
5. Meniskusriss vor Op
6. Meniskusverschleiß vor Op
7. Meniskus nach Teilentfernung
8. Meniskusnaht im Schema
9. Meniskusnaht
Nachbehandlung:
Zur Schonung des Gelenkes muss der Patient mehrere Tage nach der Meniskusteilentfernung Krücken verwenden. Für einige Wochen erfolgt physiotherapeutische Behandlung. Nach ca. einer Woche kann man in der Regel wieder Auto fahren und ins Büro gehen, nach ca. 2 Wochen Rad fahren und Schwimmen. Nach ca. 4–6 Wochen kann man wieder mit Lauf-und Sprungsportarten anfangen.
Die Nachbehandlung nach einer Meniskusnaht ist langwieriger. Man muss 6 Wochen Krücken verwenden und darf nur teilbelasten. Nach 3 Monaten kann man mit dem Laufen, nach 6 Monaten mit Wettkampfsport beginnen.