OSG-Prothese

Grundsätzliches:

Knorpelschäden am oberen Sprung­gelenk sind häufig ver­ursacht durch über­mäßige Be­lastungen, durch Fehl­stellungen, oder auch durch voran­ge­gan­gene Knochen­brüche mit Gelenk­be­teili­gung. Häufiges Um­knicken bei den typischen Außen­band­ver­letzungen, kann den Knorpel des Ge­len­kes eben­falls dauer­haft schädigen. Bei geringen Knorpelschäden helfen oft konservative Therapiemaßnahmen mit Injektionen, Ein­lagen­ver­sor­gung und Ban­dagen, oder arthros­ko­pische Ein­griffe.

Bei fortgeschrittener Arthrose, also bei völlig zer­stör­tem Knor­pel, sind diese Maß­nahmen nicht mehr sinn­voll. Bei Schmer­zen im all­täg­lichen Leben ist dann der künst­liche Gelenk­ersatz in Er­wä­gung zu zie­hen. Be­steht außer­dem eine Fehl­stellung des Fußes, müssen ge­le­gent­lich zu­sätzliche Maß­nahmen wie Knochen­um­stellun­gen oder Sehnen­ver­lagerun­gen vor­ge­nommen wer­den, um die Funk­tion des Sprung­gelen­kes sicher­zu­stellen. (In Einzelfällen, bei Knochen­nekrosen oder extre­mer De­for­mierung muss als Al­ter­native zur Pro­these die Sprung­ge­lenks­ver­stei­fung in Betracht ge­zogen wer­den.) Das oberste Ziel dabei ist in jedem Fall, dem Pa­tien­ten ein schmerz­freies Ge­hen unter Er­halt der Be­weg­lich­keit des oberen Sprung­ge­lenkes zu er­mö­glichen, und somit die Lebens­qua­li­tät im All­tag wieder her­zu­stellen. Für jeden Pa­tien­ten sind wir be­strebt, die in­di­vi­duell opti­malste Lö­sung zu finden.

Operationstechnik:

Die zerstörten Ober­flächen des oberen Sprung­ge­len­kes, sowohl am Schien­bein als auch am Sprung­bein werden mit speziellen Scha­blonen ent­fernt und dann mit Metall über­zo­gen. Es er­gibt sich nur ein geringer Knochen­verlust von we­nigen Milli­metern. Zwi­schen beide Metall­ober­flächen wird ein Kunst­stoff­implan­tat (Inlay) ein­ge­bracht, um die Rei­bung zu ver­ringern und den Gleit­vor­gang zu ge­währ­leisten. Die modernen Total­endo­pro­thesen des oberen Sprung­ge­lenkes be­ste­hen somit aus drei Kom­po­nenten, zwei fest ver­an­kerten Me­tall­schich­ten und einer be­weg­lichen Zwischen­schicht aus Poly­äthy­len.

Die beiden Metall­kom­po­nen­ten heilen stabil in den Knochen ein, ohne Zement. Zemen­tierte Pro­thesen am Sprung­ge­lenk ge­hören der Ver­gan­gen­heit an. Sollte nach der Im­plan­tation der Total­endo­pro­these noch eine Achs­fehl­stellung des Rück­fußes be­ste­hen, kann durch zu­sätz­liche knöcherne Ein­griffe, beispiels­weise am Fersen­bein und/oder Sehnen­ver­lagerungen die Achse wieder­her­ge­stellt wer­den.

Selbstverständlich stehen ver­schie­dene Pro­thesen­größen zur Ver­fü­gung. An­hand von Pro­be­pro­thesen und Scha­blo­nen wird für den je­wei­ligen Pa­tien­ten die richtige Größe aus­ge­wählt und ein­ge­setzt. Der Haut­schnitt ist an der Vor­der­seite des oberen Sprung­ge­lenkes zwischen den Seh­nen, so dass er nicht stört.

1. Prothese

2. Hautschnitt

3. Entfernung zerstörten Knorpels

4. Achsausrichtung

5. Prothesen-Komponenten

6. Einsetzen der Prothese

7. eingesetzte Prothese

8. Röntgen nach OP

9. Röntgen seitlich nach OP

Nachbehandlung:

Der Kranken­haus­auf­ent­halt be­trägt zwischen 7 und 10 Tagen. Schon während des Klinik­auf­ent­haltes wird mit Be­we­gungs­the­ra­pie unter An­lei­tung be­gonnen. Ge­wichts­be­lastung ist nach der Operation prinzi­piell in einem Klett­ver­schluss­stiefel erlaubt. Der Stiefel wird in der Regel für 6 Wochen ge­tragen; bei der am­bu­lant weiter­ge­führten Phy­sio­the­rapie darf er ab­ge­nommen wer­den. Zur Sicher­heit werden in den ersten 2 Wochen Geh­stützen zur Hilfe ge­nommen.

Nach 6 Wochen erfolgt eine Kon­trolle in un­se­rer Praxis. Es beginnt dann eine am­bu­lan­te oder stationäre Reha­bili­tation mit dem Ziel, Be­weg­lich­keit und Kraft weiter zu ver­bessern und ein weit­gehend normales Gang­bild zu errei­chen.

Praxis geschlossen vom 11. bis 15. Juli

Liebe PatientInnen,

Wegen Modernisierungs-Maßnahmen ist unsere Praxis von Freitag, 11. Juli, bis einschließlich Dienstag, 15. Juli, geschlossen.

Bei dringenden orthopädischen Fällen richten Sie sich bitte an den ärztlichen Bereitschaftsdienst mit der Nummer 116117.

Postoperative Patienten mit Problemen melden sich bitte über den Empfang der WolfartKlinik 08985870.

Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis!

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